Auf der anderen Seite des euroasiatischen Kontinents, etwa 10000 km weit entfernt von Berlin fand von 29.05-02.06.2015 ein Deutsch-russisches Jugendforum statt. Meine Bewerbung zu dieser Veranstaltung war erfolgreich und ich wurde als Vertreterin des Vereins für Natursport und Kunst Hase-Ems e.V. eingeladen, dabei zu sein. 40 Leute sowohl aus ganz Russland als auch aus Deutschland haben daran teilgenommen. Die Leute, die ich nie im Leben vergesse, weil sie so offen und voll motiviert waren und eine sehr freundliche und lebendige Atmosphäre auf dem Forum erschafft haben.

Nach dem 8-stündigen Flug von Moskau nach Wladiwostok hat auf uns ein breites interkulturelles Programm gewartet. Am ersten Tag haben wir einen Rundgang durch den Campus der Fernöstlichen Föderalen Universität gemacht, wo wir die nächsten 5 Tage gewohnt und zusammengearbeitet haben. Nach der Exkursion ist uns klar geworden, dass man auf dem Campus alles hat, um das studentische Leben richtig zu genießen: Moderne Universitätsgebäude mit Meerblick, eine gute Infrastruktur, Sporthallen,ein Stadion, gemütliche Studentenwohnheime, eine große Bibliothek und einen schönen Park. Der Campus gilt als der beste Campus Russlands, wovon wir ganz überzeugt wurden.
Nach dem Campusrundgang haben wir unsere Organisationen präsentiert. Die Teilnehmer haben sehr kreativ vorgestellt womit sich ihre Verbände beschäftigen und welche Ziele sie verfolgen. Sie haben mit großem Enthusiasmus ihre zahlreiche Projekte in den Bereichen Sport, Umweltschutz, Jugendaustausch, Jugendpolitik und Kultur präsentiert, wovon ich völlig begeistert war.

Am nächsten Tag wurde das Forum in der "Sea" Halle der Fernöstlichen Föderalen Universität, wo die Sitzungen des APEC-Gipfels im Jahr 2012 stattgefunden haben, offiziell eröffnet. Wir haben die Berichte zum Thema Deutsch-Russische Beziehungen angesichts der letzten Ereignisse und Jugendaustausch gehört und wurden über die Ergebnisse der Aktivitäten des Deutsch-Russisches Jugendforums informiert.
Zusammen mit den anderen Teilnehmern des Forums haben wir sowohl in den kleinen Gruppen als auch in den Diskussionsrunden solche Probleme wie Falsifikation der Geschichte und Behaltung des historischen Gedenkens besprochen, die heutzutage besonders aktuell sind. Außerdem haben wir uns mit den Themen wie: gesellschaftliche Diplomatie, Jugendbeteiligung in den Bereichen Sport, Kultur und Bildung auseinandergesetzt und haben kleine Projekte zu jedem Aspekt gemacht. Auf einem Training hatten wir alle die Möglichkeit, die Jugendbeteiligung an unseren Organisationen nach der Treppe von Roger Hart einzuschätzen, was ich ganz interessant und nützlich finde.
Die Deutsch-Russische Beziehungen, die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen den beiden Länder in verschiedenen Sphären werden auch von uns betrachtet und analysiert.70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war eines der wichtigsten Themen des Forums, das in den Vorträgen und auf den Seminaren behandelt wurde.

Das höchst interessante Kulturprogramm kann auch nicht außer Acht gelassen werden. Die Exkursion durch Wladiwostok Namens "Weg des Gedankens" mit dem Besuch der U-Boote des Zweiten Weltkriegs, des Heimatkundemuseums und der Woroschilow Batterie war sehr eindrucksvoll und informativ.
An einem Tag waren wir im Botanischen Garten, wo wir zusammen mit den Experten die Fragen der Müllverarbeitung und Mülltrennung, sowie die Erziehung der jungen Generation im Bereich Ökologie diskutiert haben.
Eine große Überraschung war der Besuch des staatlichen Ballett- und Operntheaters, in dem wir nicht nur das Stück "Schwanensee" gesehen haben (was seit Langem mein großer Traum war), sondern auch hinter den Kulissen waren und mit der PrimaballerinaIrina Sapozhnikovagesprochen haben.

5 Tage voller interessanter Diskussionen, gemeinsamer Arbeit und großartiger Momente bleiben in unserem Gedächtnis für alle Zeiten.
Das Forum hat einen guten Anstoß zu den gemeinsamen Projekten zwischen beidenLändern gegeben und verstärkt dadurch die deutsch-russische Freundschaft. Was mich persönlich betrifft, habe ich dank dieses Forums phantastische Leute kennengelernt und zahlreiche positive Emotionen erlebt.

Ich möchte mich bei den Organisatoren des Forums ganz herzlich bedanken und zwar bei dem Nationalrat der Kinder- und Jugendverbände Russlands, dem Deutschen Bundesjugendring, dem Ministerium für Bildung, der Föderalen Agentur für Jugendfragen, dem Russischen Nationalen Koordinierungsbüro für den Jugendaustausch mit der Bundesrepublik Deutschland, der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, der Fernöstlichen Föderalen Universität und der Jugendregierung der Region Primorje. Sie haben ihre Arbeit meisterhaft erfüllt und haben alles Mögliche und Unmögliche getan, damit sich die Teilnehmer des Forums wohl fühlen.