Statements

Ansprache A. Kreutzer:DSCF5504

Lieber Axel,

zu Deinem Bundesverdienstkreuz gratulieren wir Dir ganz herzlich!

Was aber ist denn nur das Besondere an Axel?

Fürs „Modeln“ reicht es ja nun ganz offensichtlich nicht mehr!

Als Fernsehstar bist du auch nicht mehr angesagt!

Und bei „Lets- Dance“  bist du auch nicht mehr dabei!

Aber du hast viele andere Vorzüge, die in unserer heutigen Gesellschaft so notwendig sind.

Ich habe mich immer sehr gefreut, wenn Du jede Woche bei mir im Büro vorbeigekommen bist. Man konnte sich mit Dir jedes Mal toll unterhalten, und ich war sehr beeindruckt, welchen  imposanten Werdegang Du im Laufe Deines Lebens gemacht hast. Du hast mir erzählt, dass Deine Mutter  die Familie allein durchbringen musste, da Dein Vater als Oberst Leutnant in Gefangenschaft war. Ihr hattet nur das notwendigste zum Leben, Luxus gab es für euch nicht. Aber ich denke, dass Dich diese Phase besonders geprägt hat, Bescheidenheit, Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe,  immer zu leben. Genau diese Werte fehlen in unserer Gesellschaft,  und daher benötigen wir dringend Vorbilder wie Dich. Beeindruckend war für mich auch Dein weiterer  Werdegang, denn Du warst ja schon als Jugendlicher  in unterschiedlichen Jugendgruppen als „Europäer“ unterwegs. Du hast dich schon in ganz jungen Jahren für Europa engagiert, genau das Engagement, das heute wieder so wichtig geworden ist. Auch Deine Zeit bei der Bundeswehr  war von Hilfsbereitschaft geprägt, denn Du hast immer erzählt, dass ihr bei unterschiedlichen  Hilfseinsätzen  engagiert ward. Dann aber hast du deine Berufung gefunden, nämlich als Lehrer  in unterschiedlichen Schulen. Sport und Geschichte waren Diene „Lieblingsfächer“, denn dort konntest Du am besten Deine Erfahrungen weitergeben. Du hast „Verschiedenheit“ immer als ganz große Chance für die Schüler gesehen, und es bereitete dir immer große Freude, jeden Schüler/in ganz individuell zu fördern. Dein „Meisterstück“ war aber das große Schulprojekt „Zirkus der Kulturen“, wo es Dir in ganz besonderer Weise gelungen ist, Inklusion, Integration, Schulformübergreifend und Klassenübergreifend und Länderübergreifend zu arbeiten. Keine Schule hätte jemals ein so komplexes Projekt umsetzen können, du hast es jedes Mal wieder  geschafft, jedes Jahr noch mit einer Steigerung!
Wir wünschen dir, lieber Axel, für Deine Zukunft ganz viel Gesundheit, weiterhin so viel Energie für neue Projekte, und wir sind sehr dankbar für Deine Langjährige Freundschaft!


Vielen Dank, Charlotte, Daniela und Axel Kreutzer


 

Als Axel Klose vor über 40 Jahren als Lehrer nach Sögel kam, hat er nicht nur die Schullandschaft, sondern auch den Freizeitbereich in Sögel deutlich belebt.
Er hat in den traditionellen Vereinsstrukturen einen „Bann für Mädchen“ gebrochen  - die bis dato kaum eine Möglichkeit hatten sich außerhalb von Turnen sportlich zu betätigen, denn wie in so vielen dörflichen Strukturen kam auch in Sögel nach Fußball (damals für Mädchen leider noch nicht zugänglich) erst einmal lange gar nichts. Und mit der Gründung der Leichtathletiksparte beim SV SigiltraSögel, später LG Hümmling, wurde ein nie dagewesenes Spektrum an sportlichen Möglichkeiten geboten.

Schnell wuchs die Zahl der Mitglieder an und die ersten Wettkämpfe standen ebenfalls schon nach ganz kurzer Zeit auf dem Plan.
Da waren die ersten Crossläufe, ich erinnere mich an voll besetzte Reisebusse mit einer singenden und sehr ambitionierten Schar an Kindern, die darauf brannten endlich den Startschuss zu hören, an einen Ofen, der irgendwo in der Prärie bei Rütenbrock stand, an dem wir uns dann wärmen konnten, gefrorene Barthaare während der Silvesterläufe in Sögel…, unsere Kolonnenfahrten an unzähligen Wochenenden mit dem sehr individuellen undefinierbar grünem „Klosemobil“ an vorderster Front.
Für uns Aktive war es natürlich sehr wichtig und auch motivierend immer gute oder gar Bestleistungen zu bringen, doch für Axel war es auch immer oberste Priorität, alle mitzunehmen, es stand nicht die Förderung einzelner an oberster Stelle, Ziel war es immer eine große Gemeinschaft zu bilden. Nach den Wettkämpfen hat er es immer verstanden, alle Athleten zu würdigen, auch wenn es mal nicht so erfolgreich lief – jeder einzelne von uns hatte immer das Gefühl ein wichtiges Mitglied einer Mannschaft zu sein! Der Ausdruck „Teambuilding“ war damals noch nicht in aller Munde, trifft es aber sicher ganz gut.

Seine stetige Motivation war ein Beitrag zur Entwicklung von Zielen / Ehrgeiz – in kleinen Schritten etwas Großes erreichen, Selbstwertgefühl zu erfahren, Stolz und Teamgeist zu entwickeln. Und das nicht nur auf sportlicher Ebene. Wer es zugelassen hat, konnte dadurch auch vieles auf die eigene persönliche Entwicklung übertragen.
Wir hatten regelmäßige Trainingslager mit allen verschiedenen Altersstufen, wobei auch immer andere Aktivitäten zum Ausgleich angeboten wurden – ich denke da gerne an die tollen Kajaktouren,die wir in Verden an der Aller gemacht haben zurück.

Von außen betrachtet lag der Fokus sicherlich auf der sportlichen Entwicklung, eine wichtige Begleiterscheinung war jedoch in jedem Fall die persönliche Weiterentwicklung eines jeden einzelnen.
Ich persönlich, habe mich im Erwachsenenalter sehr häufig gefragt, was wohl aus mir geworden wäre, hätte es diese Phase in meinem nicht Leben gegeben. Für mich war dieser Lebensabschnitt außerordentlich wichtig und prägend, der Sport, die stetige Motivation, auch die oft so unliebsame Ausdauerarbeit haben damals Struktur in mein Leben gebracht und bildeten somit  extrem wichtigeGrundlagen/Beiträge zu meiner persönlichen Charakterentwicklung und –stärkung, von denen ich auch heute noch profitiere! Und ich bin mir sicher, dass es vielen meiner damaligen Vereinskameraden und Kameradinnen ähnlich geht.
Daher gilt – ob nun bewusst oder unbewusst –die meisten von uns, und sicherlich nicht nur die Sportler sondern alle die wir hier sitzen und auch diejenigen, die es heute nicht geschafft haben- wir alle profitieren noch heute von Axels Aktionismus, er hat uns nachhaltig geprägt!!!

Nachhaltig ist auch wieder so ein Stichwort, von dem ich glaube, dass es ihm sehr am Herzen liegt.
…. Und es hat Wirkung gezeigt in Sögel dadurch, dass es bis heute jemanden gibt, der das Vereinsleben weitergeführt hat, immer noch die Jugend trainiert, auch die Senioren bei der Stange hält und selber ebenfalls noch aktiv ist ---- Titus
… und zweitens, nachdem er seinen Fußabdruck in Sögel hinterlassen hatte, hat er offensichtlich hier in Fürstenau / Alfhausen und Umgebung, durch die verschiedenen weiteren Projekte, die vielleicht nicht mehr in erster Linie das Ziel haben: höher schneller weiter…. sondern Aktivitäten und ein Gemeinschaftsgefühl unter Einbeziehung unterschiedlichster Kulturen, Umwelt und Natur zu etablieren.


Ein ganz großes Dankeschön also – stellvertretend von uns Dreien (Marion, Thea und Beate) für dein ungewöhnliches fortdauerndes Engagement und vielen Dank, dass wir bei diesem besonderen Ereignis dabei sein durften.

 

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Hallo, wir sind Natalie und Hanna, Schülerinnen der IGS Fürstenau und vielleicht noch nicht die längste Zeit ein Teil des "Zirkus der Kulturen", jedoch könnten wir, wie der Ordensträger immer so schön sagt, ein ganzes Buch über unseren Axel Peter Heinz Klose schreiben.

Ob Indianer, deutscher Vater oder Projektleiter: Axel gibt immer sein Bestes, um die Menschen um ihn herum glücklich zu machen und kümmert sich um sie. Ein Beweis dafür sind natürlich seine weltberühmten, selbstgemixten Marmeladen, die er bei jeder Gelegenheit an seine Vereinsmitglieder verteilt. Außerdem kriegt jeder, der es schafft, alle Zutaten zu erraten direkt einen Marmeladenvorrat für die nächten Monate!

Dazu schafft Axel es durch seine Projekte, Menschen aus unterschiedlichen Nationen zusammenzubringen. In den sogenannten Ländergruppenpaarfamilien findet man genau das, was der Name verspricht. Familie. Die familiäre Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen und der Workshops spricht ebenso für die Projekte. Denn hier entstehen Verbindungen, die auch nach Ende eines Lagers weiterhin bestehen bleiben.

Das Ergebnis eines Lagers sind also zunächst tolle Präsentationen der Gruppen rund um das Thema Menschenrechte, ganz nebenbei entstehen dabei Freundschaften, das andauernde Fernweh nach Russland und manche von uns finden sogar die große Liebe.
Eigentlich ist alles was wir sagen wollen: Danke, Axel! Danke für die schöne Zeit, danke für die vielen Menschen, denen wir dank dir begegnet sind, danke für die Möglichkeiten die du uns gibst, uns individuell in deinen Projekten weiterzuentwickeln. Danke, dass du unser Axel Peter Heinz Klose bist.

Für all das, was du erreicht hast, hast du dir den Bundesverdienstorden definitiv verdient.
Und da wir es nicht oft genug sagen können: DANKE!!!

 

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Rede von Klemens Wolf zur Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des
Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 5. Mai 2018 um 18.00 Uhr
im Restaurant „Zum Alten Pauker“ in  Alfhausen durch Landrat Dr. Lübbersmann


Ich begrüße Frau Bürgermeisterin Droste, Herrn Landrat Dr. Lübbersmann,
alle Vertreter aus Politik und  Verbänden, liebe Freunde, liebe ehemalige Kollegen der IGS Fürstenau, liebe Jugendliche aus dem Zirkus der Kulturen,  alleweiteren Gäste  und besonders grüße ich dich, lieber Axel mit deiner Familie am heutigen Ehrentag.


Schon seit längerem hatte ich überlegt, Axel Klose für den Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland vorzuschlagen. Ich war  bis zu meiner Pensionierung vor  fünf Jahren an der Integrierten Gesamtschule in Fürstenau als Lehrer tätig, dort lernte ich Axel  1981 als meinen neuen Kollegen kennen. Er war zunächst Fachbereichsleiter Freizeit, ich arbeitete im Freizeitausschuss mit ihm zusammen. Mich faszinierte von Anfang an sein außerordentliches über seine beruflichen Pflichten hinausgehendes Engagement für die Schüler, Eltern, Kollegen und  das Projekt Schule – Verein. Ich unterrichtete in seinen Klassen. In besonderer Erinnerung ist mir eine dreiwöchige Abschlussfahrt mit seiner 10. Klasse mit Bus, Zelten und eigenem Küchenzelt durch Griechenland, zum Teil in den Ferien. Der Kunstlehrer Malte Ewert war mit  Axel in allen Projekten sehr eng verbunden, er produzierte mit Jugendlichen stets eindrucksvolle Kunstwerke, die zum Teil noch heute existieren, z.B. die Schrottkunst vor Axels Haus.Vor 31 Jahren gründete er mit Kollegen den Verein für Natursport und Kunst Hase Ems e.V., dessen 1. Vorsitzender er bis heute ist, vor 19 Jahren   den „Zirkus der Kulturen“, vor 18 Jahren das Projekt der deutsch-russischen Freundschaft mit der Universität in Perm ( Ural ) in Russland und vor 13 Jahren zusammen Dr. Axel Kreutzer, dem ehemaligen Schulleiter der Paul-Moor-Schule,das Projekt „Gelebte Inklusion“ und vor zwei Jahren begann die Zusammenarbeit mit syrischen und irakischen Flüchtlingskindern und Jugendlichen der IGS Fürstenau, die ebenfalls in Projekten mitarbeiteten.

Ich habe an zahlreichen Sommer- und Winterlagern, die als Zeltlager am Alfsee, in Bersenbrück, in Damme und in Fürstenau oder im Winter im Naturfreundehaus bei Winterberg durchgeführt wurden, mit gearbeitet. Axel  bildete ältere Schüler als Jugendleiter und Rettungsschwimmer aus, die zusammen mit Studenten von der Universität in Perm die jüngeren Schüler betreuten. Auch habe ich an mehreren Russlandprojekten in Moskau, Jekatherinburgund Perm teilgenommen.
In besonderer Erinnerung ist mir ein unfreiwilliger Gefängnisaufenthalt im Jahr 2005 in Weißrussland, wo wir wegen Missverständnissen in Transitvisaangelegenheiten mit den Schülern aus dem Nachtzug geholt und für eine Nacht inhaftiert wurden. Seitdem fliegen wir nach Moskau und fahren von dort mit der transsibirischen Eisenbahn nach Perm.

Wir bewarben uns mit den Projekten von Axel Klose bei zahlreichen Wettbewerben und gewannen viele Preise. Ich selbst fuhr mit Vlada, Marina und Schülern 2012 nach Frankfurt am Main, wo wir den 3. Platz als Juniorbotshafter von UNICEF erreichten.

Axel  ist nun 77 Jahre alt und seit 12 Jahren pensioniert. Trotzdem organisierte er weiter zusammen mit anderen Kollegen seine Projekte. Ich war seit  seinem Ruhestand der Kontaktlehrer an der IGS Fürstenau. Nach meinem Ausscheiden aus dem Schuldienst sorgte  der Kollege Arne Spiering für Kontinuität.

Axel  hat sich auch in gegenwärtig politisch schwierigen Zeiten um die deutsch-russische Freundschaft verdient gemacht durch die Fahrten nach Russland und die Einladung russischer Studenten nach Deutschland.
 In den Lagern waren fremde Kulturen und die  Weltreligionen Judentum, Islam, Christentum, Buddhismus und Hinduismus immer mein Thema als Religionslehrer, aber es ging auch um Bürgerkriege, Fluchtbewegungen und Kinderrechte. Jugendliche aus Deutschland, Russland und arabischen Ländern lernten sich durch Workshops zu diesen Themen, aber auch durch Akrobatik, Jonglieren, Kajak Fahren, Skilaufen, Kunst und Musik besser kennen und  verstehen. Insofern leistete diese Arbeit gerade in der gegenwärtigen Zeit einen Beitrag zur gegenseitigen Toleranz und zum Frieden.

Aus diesen Gründen haben die stellvertretende Vereinsvorsitzende Gertrud Birkholz und ich  im Jahr 2016 Axel Klose für den Bundesverdienstorden vorschlagen. Einige von euch, die Axels Projekte sehr gut von innen kannten, weil sie an den Lagern und Russlandprojekten teilgenommen haben, haben durch überzeugende Stellungnahmen unseren Antrag unterstützt. Wir danken euch dafür. Besonders danken wir auch dem ehemaligen Bürgermeister Wübbolding und der jetzigen Bürgermeisterin Droste von Alfhausen, die unseren Antrag mit voller Unterstützung über die Niedersächsische Staatskanzlei an das Bundespräsidialamt weitergeleitet haben. Wir wünschen euch allen einen unvergesslichen heutigenTag der besonderen Art.

 

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Als Vorstandmitglied der Sportregion Osnabrück Stand und Land e.V. sowie als Vorstandsmitglied des Kreissportbundes Osnabrück-Land e.V. entsende ich die Grüße der Vorstände und beglückwünsche dich, Axel, zur Verleihung des Bundesvierdienstkreuzes.

Als im Vorstand des Kreissportbundes bekannt wurde, dass diese Verleihung ansteht, waren Alle der Meinung „Axel hat es verdient!“. Unser Dank geht aber auch an Klemens Wolf, der diese Verleihung initiiert hat. „Das haben Sie richtig gemacht, Herr Wolf!“

Axel Klose traf ich das erste Mal Ende der 90-er Jahre in Hannover. Persönlich war ich beim LSB für den Breitensport und somit auch für den Schulsport zuständig. Axel beschrieb mir seinen Vereinen, den Verein für Natursport und Kunst Hase-Ems e.V.“, die Aktionen des Vereins und vermittelte mir, dass „der Verein der Erfinder der Kooperation von Schule und Verein wäre. Der LSB hätte es mit seinem Aktionsprogramm nachgemacht.“ Zum Abschluss erhielt ich eine ca. 4 cm dicke Jahresdokumentation.

Das Vereinskonstrukt, die Verbindung von Sport, Natur und Kunst, die Jugendbildungmaßnahmen, die Verknüpfung der Aus- und Fortbildung von Jugendleiterinnen und Jugendleitern mit einer Freizeit und einer internationalen Begegnung verbinden, zeigten mir schon damals, dass dieser Verein und insbesondere Axel Klose besonders sind. Heute würde man sagen: innovativ.

Diese innovativen Lehrgänge sorgten aber auch für Probleme bei der Abrechnung, da sie „nicht üblich, nicht normal“ waren. Wir haben aber alles im Sinne des Vereins geschafft.

Die Förderung von jugendlichem Engagement stand und steht im Mittelpunkt der neueren sportiven Aktivitäten von Axel Klose. Unzählige Jugendleiterinnen und Jugendleiter wurden im Nordkreis aus- und fortgebildet. Unsere Sportjugend, die Sportjugend Osnabrück-Land, brauchte gar nicht mehr aktiv werden.

Ganz besonders möchte ich die deutsch-russische Freundschaft mit der Universität Perm erwähnen.

Perm und der LandesSportBund Niedersachsen sind partnerschaftlich verbunden. Man besucht sich gegenseitig mit einer Delegation. Axel Klose mit seinem Verein für Natursport und Kunst Hase-Ems e.V. erfüllt diese Kooperation mit Leben. Junge Menschen aus Russland werden in die Aktionen des Vereins mit einbezogen, man verbringt viele Stunden miteinander, Freundschaften entstehen. Und, man besucht auch die russischen Freunde in Perm.

Lieber Axel, nochmals im Namen der Sportregion Osnabrück Stadt und Land e.V., des Stadtsportbundes Osnabrück, vertreten durch Heiko Brüning, und des Kreissportbundes Osnabrück-Land, vertreten durch Waltraud Stegmann und Marianne Weisemöller, die herzlichsten Glückwünsche zum Bundesverdienstkreuz.

Alfhausen, 05.05.18

 

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Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande
des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
an Herrn Axel Klose
am 05.05.2018 um 18:00 Uhr
in der Gaststätte „Zum alten Pauker“,
Alte Schulstraße in Alfhausen

Sehr geehrter Herr Klose,
liebe Familie Klose,
sehr verehrte Frau Bürgermeisterin Droste,
sehr geehrter Herr Wübbolding,
sehr verehrte Antragsteller,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

Orden sind ein kleines Dankeschön der Ge-sellschaft für große Verdienste.Auf diese Wei-se werden Menschen ausgezeichnet, die sich über vieleJahre in herausragender
Weise für das Gemeinwohl engagiert haben und dieses ernst nehmen – so wie Sie, sehr geehrter Herr Klose.

Ich freue mich daher, dass ich heute die Ehre habe, Ihnen für Ihr ganz persönliches Enga-gement zu danken und Ihnen hierfür das Ver-dienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlang überreichen zu dürfen. Dieses haben Sie von unserem Bundespräsidenten Herrn Walter Steinmeier bereits am 26.02.2018 verliehen bekommen.

Erlauben Sie mir jedoch vorher noch etwas Allgemeines zum ehrenamtlichen Einsatz zu erzählen:

Unsere Gesellschaft ist nach wie vor auf Bür-gerinnen und Bürgerangewiesen, die über
ihre tägliche Pflichterfüllung hinaus eigene-Interessen zurückstellen, um sich dem Ge-meinwohl zu widmen und sichfür unsere Ge-sellschaft einsetzen. Meist geschieht das En-gagement getreudem Motto „Tue Gutes und sprich nicht darüber“. Eine noble Einstel-lung,die auf sympathische Weise konträr zu heute gängigen Verhaltensweisensteht. Oft ist die Selbstdarstellung nämlich wichtiger, als die tatsächlich erbrachtenLeistungen.

Viele gute Taten von Mitbürgern bleiben so oft unentdeckt. Gott sei Danknicht immer. Heute dürfen Sie, sehr geehrter Herr Klose, erfahren, dass Ihr Wirken nichtunbemerkt blieb, sondern geschätzt und gewürdigt wird.Denn gleich darf ich Ihnen das Verdienstkreuz am Bande desVerdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichen.

DasBundesverdienstkreuz ist die höchste Anerkennung, die dieBundesrepublik Deutschland zu vergeben hat.Vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss wurde der Orden gestiftet und am 19. September 1951 erstmalig an Franz Brandl verliehen, der als Bergmann arbeitete und bei einem Wasser-einbruch in etwa 300 Metern Tiefe zwei Kolle-gen das Leben rettete. Der Orden sollte zudem Leistungen würdigen, die dem Wiederaufbau des Vaterlandes dienten. Heuss wollte all diejenigen auszeichnen, die zum friedlichen Aufstieg Deutschlands beitragen würden.

Heute, Jahrzehnte später, geht es nicht mehr um den Wideraufbau unseres Landes. Heute geht es in erster Linie um ehrenamtliches
Engagement, um den Einsatz für das Ge-meinwohl. Neben der Familie und dem stres-sigen Berufsalltag noch Zeit zu finden um „Gutes zu tun“, das verdient Anerkennung. Das gilt heute ganz besonders, da immer häu-figer beide Partner berufstätig sind und damit die häuslichen Aufgaben dann in der freien Zeit beider Partner erledigt werden müssen.
Beim Verdienstkreuz handelt es sich heute daher um eine Auszeichnung, die für beson-dere Leistungen auf politischem, wirtschaftli-chem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtli-chem Gebiet verliehen wird.

Gemeinsinn, Sachkenntnis, Tatkraft und unei-gennütziges Engagement im Dienste der All-gemeinheit sind nur einige der Voraussetzun-gen zur Verleihung der Verdienstorden.

Sehr geehrter Herr Klose,
dass Sie diese Kriterien erfüllen, steht außer Zweifel. Daher möchte ich nun zu Ihrem En-gagement kommen, für dass Sie heute ge-würdigt werden:

Seit über 50 Jahren engagieren Sie sich im Bereich des Sports und seit 30 Jahren setzen Sie sich auch im Rahmen der Kultur und der Völkerverständigung ein.

Seit den 1960er Jahren waren Sie Mitglied des DLRG Fürstenau e. V. und haben von 1963 bis 1965 das Amt des Ersten Vorsitzenden wahrgenommen. Bis heute setzen Sie sich sehr für die Ausbildung von Schwimmern und Rettungsschwimmern sowie die Lehr-scheinausbildung bei der DLRG ein.

Als Sie von 1960 bis 1972 als Zeitsoldat beim Panzergrenadierbataillon in Fürstenau tätig waren, haben Sie die dortige Sportgruppe ge-leitet. Auch während Ihres anschließenden Studiums an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe in Münster haben Sie sich im Bereich des Sports aktiv eingebracht. So ha-ben Sie Sportstudenten im Kajak und Rudern ausgebildet und waren an der Veranstaltung mehrerer Sportprojekte in Münster beteiligt.

Daran anschließend sind Sie im Sportverein SigiltraSögel 1920 e.V. ehrenamtlich tätig ge-worden. Von 1975 bis 1981 haben Sie hier die Funktion als Jugendwart ausgeübt. Des Wei-teren waren Sie maßgeblich an der Neugrün-dung einer Leichtathletikgruppe beteiligt und waren hier und im Handball als Trainer
tätig.

In diesem Rahmen setzten Sie sich auch sehr für die Bildung einer Leichtathletik-Gemein-schaft aus allen Mitgliedsvereinen der Umge-bung ein. 1978 konnte so die Leichtathletik-Gemeinschaft Hümmeling in Sögel ins Leben gerufen werden, wo Sie für drei Jahre das Amt des Ersten Vorsitzenden innehatten. Im Anschluss daran wurden Sie Mitglied bei der Spielvereinigung Fürstenau, wo Sie nach nur einem Jahr wieder die Aufgaben des Jugend-wartes wahrgenommen haben.

Sehr geehrter Herr Klose,
seit 1981 bis zu Ihrem Eintritt in den Ruhes-tand 2006 waren Sie als Lehrer an der Integ-rierten Gesamtschule Fürstenau tätig. Hier haben Sie zunächst die Leitung des Fachbe-reiches Freizeit wahrgenommen, wo dank
Ihres Einsatzes zahlreiche Sport- und Natur-projekte entstanden. 1983 wurde so die IGS-Wassersportgruppe als Mitgliedssparte der Spielvereinigung Fürstenau gegründet und im gleichen Jahr erstmals die Jugendleiterausbil-dung an der IGS angeboten.

Im Rahmen Ihrer beruflichen Tätigkeit haben Sie dann 1984 das Kooperationsmodell „Schule und Verein“ entwickelt.

Aus diesen Projekten entwickelte sich der Verein Natursport und Kunst Hase-Ems e. V. (VNKHE), der 1987 gegründet wurde. Seitdem sind Sie Erster Vorsitzender des Vereins. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulen haben Sie zahlreiche Begegnungen und interkulturelle Bildungsmaßnahmen für Schü
lerinnen und Schüler mit dem Ziel organisiert, fremde Kulturen und Religionen kennenzuler-nen. Hierzu betreiben Sie vor Ort, auf regiona-ler Ebene, aber auch international intensive Netzwerkarbeit mit verschiedenen schulischen und außerschulischen Institutionen.

Im Verein für Natursport und Kunst Hase-Ems e. V. haben Sie verschiedene Projekte ins Le-ben gerufen, wie 1999 das Netzwerk „Zirkus der Kulturen“, 2000 die „Deutsch-russische Freundschaft“ mit der Technischen Universität in Perm, 2006 die Initiative „Gelebte Inklusion – vorsichtig herantastend“ zusammen mit der Paul-Moor-Schule in Bersenbrück und 2015 die „Arabisch-russisch-deutsche Freund-schaft“.

Als herausragendes Projekt ist der „Zirkus der Kulturen“ zu benennen, der eine alternative und individuelle fördernde Unterrichtsform für Kinder und Jugendliche außerhalb der Schul-zeit ist. Der Natursport und Kunst Hase-Ems e. V. bietet dazu Sommer- und Winterlager, Workshops sowie Vor- und Nachbereitungs-seminare an und organsiert Fahrten nach Russland.

Bei den verschiedenen Projektveranstaltungen werden jüngere Schülerinnen und Schüler von den älteren bei unterschiedlichen interkul-turellen Aktionen angeleitet. Dabei erhalten sie die Möglichkeit, ihre Umwelt anders zu er-leben, zu hinterfragen und neu zu entdecken. Sie setzen sich ganzheitlich mit Themen aus Gesellschaft, Politik und Umwelt auseinander, entwickeln eigene Ideen und individuelle

Lösungsmöglichkeiten. Bei den einzelnen Pro-jektarbeiten übernehmen die älteren Schüle-rinnen und Schüler Verantwortung für ihre Gruppe. Mit Unterstützung ausgebildeter Ju-gendleiter und Fachleute lernen sie, die Grup-pe zu organisieren, zu betreuen und sich mit Problemen sowie dem Verhalten anderer Menschen auseinanderzusetzen. Die älteren Schülerinnen und Schüler haben die Möglich-keit, sich in verschiedenen Bereichen fortzu-bilden und können die Jugendleitercard (auch „Juleica“ genannt) erwerben.

In diesem schulfreien Umfeld können sowohl die jüngeren als auch die älteren Kinder und Jugendlichen Fähigkeiten, die im Unterrichts-geschehen weniger oder auch nicht zum Tra

gen kommen, entdecken, zeigen und weite-rentwickeln. Dies fördert sowohl ihr Selbstbe-wusstsein als auch ihr Sozialverhalten, da sie als Teil einer Gemeinschaft die Möglichkeit haben, auf das Geschehen Einfluss zu neh-men.

Die erfolgreiche und nachhaltige Arbeit des Vereins für Natursport und Kunst Hase-Ems e. V.  ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden. So erhielt er beispielsweise 2003 den ersten Platz im Wettbewerb „Juleica-freundliches Niedersachsen“ des Landesjugendrings Niedersachsen e. V. und 2006 den Umweltpreis unter dem Motto „Umwelt-Jugend-Freizeit“ der Niedersächsischen Um-weltstiftung. 2009 war der Verein niedersäch-sischer Sieger des Integrationspreises „Res-pekt“ der Bundesregierung.

Sehr geehrter Herr Klose,
dies alles ist unter anderen Ihr Verdienst und doch ist hiermit noch nicht Schluss. So bringen Sie sich auch noch in der Arbeit des Kreissportbundes Osnabrücker Land e. V. ein und waren von 2008 bis 2012 Vorsitzender des Sportausschusses.

Die Vielfältigkeit Ihres Engagements und die Projekte selbst unterstreichen Ihren Taten-drang und Ihre Kreativität.
Ich hatte das Vergnügen, das selbst miterleben zu dürfen. Ich erinnere mich sehr gut an die Ausrichtung des Zirkus der Kulturen zu einer Zeit, als ich noch Samtgemeindebürgermeister in Bersenbrück war.
Sie sind einfach ein großartiges Organisati-onstalent. In kürzester Zeit hatten Sie alles aufgebaut und der Zirkus konnte starten. Auch wenn ich zwischenzeitlich Zweifel hatte, ob Sie wohl pünktlich fertig werden.

Ihre Dynamik durften wir einmal mehr auch in der Vorbereitung der heutigen Veranstaltung erleben. Sie waren fest davon überzeugt, Sie müssen die Organisation am besten selbst in die Hand nehmen, damit alles klappt.

Dieses Gute haben Sie freiwillig gemacht und dafür außerordentlich viel Zeit investiert: Zeit in den Dienst der Allgemeinheit, der Gesellschaft unseres Landes gestellt. All das unterstreicht: Sie haben das Bundesverdienstkreuz, welches ich Ihnen gleich übergeben darf, mehr als verdient.

Vorher möchte ich mich aber noch bei Ihrer Familie und ganz besonders bei Ihren Kindern bedanken:
Seit Ihrer Kindheit haben Sie maßgeblich dazu beigetragen, dass Axel Klose all seine eh-renamtlichen Leistungen erbringen konnte. Vielleicht haben Sie ihn damals nicht aktiv un-terstützen können, mussten aber oft auf ihn verzichten, wenn er mal wieder für seine Ver-eine oder Projekte unterwegs war. Das war für Sie sicherlich nicht immer leicht, aber nicht zu-letzt wegen dieser Unterstützung hat er all seinen Aufgaben, Funktionen und Tätigkeiten nachgehen können. Dafür gilt auch Ihnen mein aufrichtiger Dank!

Kommen wir nun aber zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes: Mit der Verleihung dankt Ihnen, sehr geehrter Herr Klose, die Bundesrepublik für Ihr jahrzehntelanges  En-gagement in den Bereichen des Sports, der Kultur und der Völkerverständigung. Ich freue mich daher, Ihnen im Namen unseres Bun-despräsidenten Walter Steinmeier das Ver-dienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichen zu dürfen.

Zugleich überbringe ich die Glückwünsche der Niedersächsischen Landesregierung. Ganz besonders möchte ich Ihnen aber auch die Glückwünsche des Landkreises Osnabrück aussprechen, der stolz darauf ist, einen Mann wie Sie unter seinen Mitbürgerinnen und Mit-bürgern zu
wissen.

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