Aus dem Schlafsack in die Show

Zirkus der Kulturen gab Sondervorstellung in Alfhausen
ALFHAUSEN. Steherqualitäten bewiesen 130 Kinder und Jugendliche, die sich um „Zirkus der Kulturen“ am Alfsee zusammengefunden hatten. Nach einer acht, in der sie kaum Schlaf gefunden hatten, zogen sie trotzdem am Freitag ihre Show in der Alfhausener Turnhalle durch. Ihre Abschiedsshow eginnt heute um 16 Uhr auf der Bühne beim Marktplatz am Alfsee. Am Alfsee tobten in der Nacht zu Freitag die Gewitter. Die Kinder mussten ihre Zelte verlassen und sich im verwaisten Bootshaus einquartieren, berichtet Axel Klose. „Das zeigt ihnen, dass man zusammenhalten muss“, findet der Initiator des Zirkus der Kulturen.

Trotz der nächtlichen Krise hätten sich die Kinder nicht entmutigen lassen und am Morgen alles darangesetzt, die Schau aufzuführen, die sie für Freitagmorgen in Alfhausen angesetzt hatten. „Es war schon ziemlich heftig, aber auch interessant“, so Klose. Das passt zu diesem buntscheckigen Unternehmen, das zwei Dinge kombiniert: die Ausbildung von Jugendgruppenleitern und soziales Lernen. Das passiert auf vielfältige eise: in Arbeitsgruppen, in denen Zirkusleute Akrobatik oder Jonglage lehren, beim Sport auf der Judomatte oder im Kanu, oder beim Fadenspiel, das Klose und Co. wieder populär machen wollen als Alternative zur Handy-Daddelei. Fünftklässler der Integrierten Gesamtschule Fürstenau mischen sich hier mit Schülern der Justin-Kleinwächter-Realschule in Greven, der Grundschule Alfhausen, des Kinderhofs Campemoor und der Paul-Moor-Schule. Fast 50 der Teilnehmer wirken als Gruppenleiter mit, die Berufsbildenden Schulen Bersenbrück haben dieses spezielle Jugendlager in ihre Ausbildung von Erziehern und Sozialassistenten integriert. Begeistert beklatschen die Alfhausener Grundschüler in der Turnhalle die Vorführungen der Seiltänzer und der Trampolinspringer.  Dann bleibt einer der Judoka auf der Matte liegen. Helfer kümmern sich um ihn, bringen ihn in eine stabile Seitenlage, legen eine Decke über ihn. Klaus Hoffmeyer vom Malteser-Hilfsdienst erläutert, was da passiert. Auch die Erste Hilfe gehört zum Programm. 40 000 Mensch sterben jährlich, weil zu wenige die einfachen Handgriffe kennen, mit denen man Leben retten kann. Oder sich nicht trauen, sie anzuwenden. Deshalb müsse man Kinder dazu ermutigen, sagt Klose.